The hard is what makes it great.
Heute melde ich mich mit einer interessanten Begegnung und einer wichtigen Erkenntnis für dich.
Letzte Woche durfte ich eine Dame, schätzungsweise Ende 30, beraten. Sie beklagte sich darüber, dass sie zwar viermal pro Woche trainiert, davon zweimal Krafttraining, aber keine Fortschritte im Muskelaufbau sieht.
Ich fragte sie, ob sie mit schweren Gewichten trainiert, da zu leichte Gewichte oft der Grund sind, warum man keine Fortschritte sieht. Sie erzählte mir von ihren 6kg-Kurzhanteln, die sie seit längerem benutzt. Ich schmunzelte.
„Du musst mehr Gas geben im Training. Der Muskel benötigt Reize, die gross genug sind, um die Fasern zu beschädigen. Das stimuliert die Muskelreparatur und das Wachstum.“
Sie blickte mich mit grossen Augen an. Das war ihr nicht bewusst. Aber wer immer nur mit leichten Gewichten trainiert, gibt dem Muskel keinen neuen Stimulus und wird irgendwann stagnieren.
Hier sprechen wir von „Progressive Overload“: eine langsame, fortlaufende Steigerung der Belastung im Training (ob mit Wiederholungen oder mit dem Gewicht), die dazu führt, dass wir selbst über längeren Zeitraum noch Fortschritte erzielen. Frauen haben leider häufig Angst davor, schwere Gewichte zu bewegen oder trauen sich zu wenig zu.
Sie fragte mich, ob es Nahrungsergänzungen gibt, die das noch beschleunigen können. Ich drückte ihr das gute alte Kreatin in die Hand. In der anderen hielt sie bereits eine Packung Proteinpulver fest. Sie war auf dem richtigen Pfad.
Um sicherzugehen, fragte ich nach ihrer Kalorienzufuhr. Denn Training und Ernährung müssen Hand in Hand gehen, wenn man Muskelaufbau maximieren will. Sie hatte noch nie ihre Kalorien gezählt, versicherte mir jedoch, dass sie genug esse. Da werde ich immer skeptisch.
Ganz ehrlich: Ohne jemals getrackt zu haben, haben viele Frauen kein Gefühl dafür, was „genug“ essen bedeutet. Oft wird der tägliche Kalorienbedarf massiv unterschätzt.
Ich wollte ihr ans Herz legen, es mal mit Kalorien-Tracking zu probieren, damit sie ein Bild von ihrer Zufuhr bekommt. Doch sie ging gleich in die Defensive. Sie habe keine Zeit, um alles abzuwägen – verständlich…ABER. Ich will nicht sagen, dass es ohne Tracking unmöglich ist, Resultate zu erzielen.
Doch ich bin fest davon überzeugt, dass man manchmal die Komfortzone verlassen muss, wenn man ein Ziel vor Augen hat.
Das kann bedeuten, dass wir in einem Kaloriendefizit ein wenig Hunger spüren, im Training mal ein Gewicht benutzen das uns ein bisschen nervös macht, früh ins Bett gehen obwohl Netflix grad so spannend ist, abends unsere Mahlzeiten für den nächsten Tag vorbereiten auch wenn wir müde sind.
Wenn im Leben immer alles easy wäre, würden wir ja alle wie Arnold Schwarzenegger herumlaufen oder bei den CrossFit Games um den ersten Platz kämpfen. The hard is what makes it great. Doing the hard things is… was dir im Leben hilft deine Ziele zu erreichen.
Viele geben auch zu schnell auf, wenn sie mit Rückschlägen konfrontiert werden. Wenn es etwas gibt, das ich allen auf ihrer Fitness-Journey garantieren kann, dann sind es Rückschläge.
Jedenfalls habe ich es bisher noch nie erlebt, dass jemand linear ohne jegliche Stagnation Gewicht verloren hat oder in jeder Trainingseinheit immer gut performen konnte.
Ich finde, das ist es doch, was Ziele so erstrebenswert macht. Man feiert Erfolge, man erlebt Enttäuschungen und blickt hin und wieder zurück, um zu sehen, wie weit man schon gekommen ist.
Und vielleicht, aber nur vielleicht, realisiert man, dass der Weg das eigentliche Ziel ist und dass der Prozess mit all seinen Höhen und Tiefen das ist, was uns die wahre Erfüllung bringt.
Also gib nicht auf und denke stets daran:
(Muskel)Wachstum passiert ausserhalb deiner Komfortzone.
Coach Mary 🦋